Das Wahrzeichen der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins ist der Kieler Rathausturm. Der Karlsruher Architekt Hermann Billing entwarf den eindrucksvollen Bau nach dem Markusturm, der Glockenturm des Markusdoms, in Venedig. Mit seinen 107 Metern überragt der 1911 fertig gestellte Turm das Original um 7 Meter. Doch der Kieler Rathausturm bietet nicht nur einen prächtigen Anblick sondern auch einen herrlichen Ausblick. Aus 67 Meter Höhe kann man von der Aussichtsplattform die Stadt überblicken. Zu jeder vollen Stunde erklingt im Glockenturm eine Melodie des Musikdirektors Heinrich Johannsen, die dem Glockengeläut des berühmten Big Ben ähnelt. Das Kieler Rathaus ist übrigens bereits das Zweite in der Kieler Stadtgeschichte und wird seit 2000 nicht mehr genutzt. Das neue Rathaus findet man nun in der ehemaligen Oberpostdirektion.
Die Nikolaikirche ist als ältestes erhaltenes Gebäude der Stadt die Hauptkirche von Kiel. Das evangelische Gotteshaus wurde um 1242 als gotischer Hallenbau errichtet. Seither hat sich die Kirche immer wieder gewandelt. Im 14. Jahrhundert wurde die Nikolaikirche zu einer Backsteinhallenkirche umgebaut, im 19. Jahrhundert erhielt sie eine neugotische Fassade. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, wurde die Kirche 1950 wieder aufgebaut und erhielt unter anderem ein schlichtes, alle drei Schiffe zusammenfassendes Satteldach. Im Inneren beherbergt die Kirche Schätze wie ein Bronze-Taufbecken aus dem 14. Jahrhundert oder eine barocke Kanzel von 1705. Sehenswert ist des Weiteren „Der Geistkämpfer“, eine Großplastik, die einen schwerttragenden Engel auf einem Wolf zeigt. Die 1928 enthüllte Bronzeplastik erhielt ihren Namen von den Kielern selbst.
Die Hafenstadt Kiel zählt drei Leuchttürme, die den Schiffen den Weg weisen. Der wohl schönste Leuchtturm Kiels ist der 23 Meter hohe Leuchtturm Holtenau. Der rote Backsteinbau wurde zu Zeiten Kaiser Wilhelms erbaut und dient seit 1895 als Einfahrtsfeuer. Am Nordufer des Nord-Ostsee Kanals findet man den Leuchtturm inmitten einer Grünanlage. Im achteckigen Unterbau des Turms gibt es sogar ein Trauzimmer.
Einen weiteren Leuchtturm findet man in der Kieler Förde auf einer kleinen Insel. Der grün-weiße Leuchtturm Friedrichsort ist über 31 Meter hoch und dient als Leit- und Orientierungsfeuer. Der größte der drei Türme ist der Leuchtturm Kiel, der mit über 33 Metern vor der Küste der Kieler Bucht aufragt. Der Turm besteht aus Aluminium und wird von einem Fundament aus Stahlbeton getragen. Neben seiner Funktion als Leit- und Orientierungsfeuer beherbergt der Leuchtturm zahlreiche Messeinrichtungen sowie eine Lotsenstation.
Das Opernhaus im Herzen der Stadt bietet nicht nur kulturelle Unterhaltung, sondern ist auch architektonisch besonders reizvoll. Der 1902 in Auftrag gegebene Backsteinbau verfügt über eine reiche Gliederung aus Sandstein. Auch auf eine üppige Modellierung wurde in der Bauzeit von 1905 bis 1907 nicht verzichtet. Bei der feierlichen Einweihung am 01. Oktober 1907 präsentierte das Stadttheater seine Talente in Auszügen bedeutender Werke wie Richard Wagners „Parsifal“. Das Highlight stellte die Aufführung von Beethovens „Fidelio“ dar. In Folge des Zweiten Weltkriegs wurde das Opernhaus stark zerstört. Die Einrichtung im Jugendstil ging zu Gänze verloren. Von 1950 bis 1953 wurde das Opernhaus neu aufgebaut. Der backsteinrote Jugendstilbau feierte seine Wiedereröffnung erneut mit der Oper „Fidelio“. Das seit 1993 denkmalgeschützte Gebäude erfreut seither sein Publikum mit einem bunten Programm bestehend aus Ballett, Operette, Musical und weiteren Werken des Musiktheaters.
Der Landtag Schleswig-Holstein ist im Landhaus Kiel zu Hause. Das Backsteingebäude im Düsternbrooker Weg wurde zunächst als Marineakademie der kaiserlichen Marine Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Am 03. Mai 1950 hielt der Landtag Einzug in das markante Gebäude. Bereits 1946 wurde der Umbau von einer Akademie in ein Landeshaus geplant. Seit dem Einzug folgten zahlreiche Umbauten. Zu den frühsten Änderungen gehört der Anbau des neuen Plenarsaales. Der gläserne Gebäudeteil wurde 2003 an der Wasserseite fertig gestellt. Einiges wurde jedoch beibehalten. So werden Besucher in den selten gewordenen Paternosteraufzügen transportiert. Der Landtag steht Besuchergruppen aber auch Einzelpersonen für eine Besichtigung immer offen.
Der 1896 errichtete Wasserturm Ravensberg ist ein bedeutendes Gründerzeit-Bauwerk, welches westlich der Kieler Förde in 34 Meter Höhe aufragt. Der Backsteinbau auf dem gleichnamigen Ravensberg wurde vom Kieler Stadtbaurat Rudolph Schmidt in Anlehnung an mittelalterliche Befestigungs- und Burgtürme entworfen. Der Wasserturm misst einen Durchmesser von rund 24 Metern und eine Höhe von circa 30 Metern. Noch bis 1990 wurde der Ringbehälter mit einem Fassungsvolumen von 1500 m³ genutzt. Bereits 14 Jahre zuvor wurde der Wasserturm zum Kulturdenkmal erklärt. Über eine Wendeltreppe kann man den Wasserturm in vollem Umfang erkunden. Heutzutage wird der Wasserturm insbesondere für Veranstaltungen wie Theater und Konzerte genutzt. Momentan ist auch ein Umbau in Diskussion. Demnach soll der Wasserturm zukünftig über 30 Eigentumswohnungen beherbergen. Die äußere Erscheinung soll jedoch für die Öffentlichkeit erhalten werden.
An der Hafenspitze Kiels findet man einen modernen Bürogebäudekomplex, der zu den beeindruckendsten Gebäuden der Landeshauptstadt zählt. Am südlichen Abschluss der Kieler Förde entstand zwischen 2000 und 2001 nach den Entwürfen der Architekten Schmidt und Bremer sowie Christensen und Steuber der Hörn Campus. Der durch öffentliche Mittel geförderte Bau versinnbildlicht die maritimen Elemente Wind, Wasser und Bewegung in einem „Glassegel“. Denn auf der Vorderseite zeigt das Gebäude eine in Wellenform geschwungene Glasfront, die mit einer Gesamtfläche von 1.800 m² Himmel und Umgebung widerspiegelt. Auf der Rückseite prägen Treppentürme und eine Kühlrippenfassade den Hörn Campus. Das Areal im Herzen der Innenstadt ist häufig Schauplatz verschiedener Festivals und Sportveranstaltungen, so zum Beispiel auch für die Kieler Woche.
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